PATH-Variable und Compilertest

Als nächstes wollen wir testen ob unser installiertes Paket in der Lage ist Java Programme auszuführen. Ein Java Programm wird zunächst in sogenannten Bytecode übersetzt (auch kompilieren genannt) welcher dann von dem JRE (wir erinnern uns, der Adapter) ausgeführt wird.
Dazu wird ein Compiler benötigt. Dieser Compiler befindet sich im /bin/ Verzeichnis unseres JDK. Er heisst javac.exe. Also z. B. C:\Program Files\Java\java\bin\javac.exe. Da wir beim Start des Compilers angeben wollen welches Programm wir kompilieren wollen, brauchen wir hierfür die Konsole. Mit der Taste Windows+R gelangen wir in das Windows-Ausführen-Fenster, dort geben wir cmd ein. Nun wechseln wir in das Verzeichnis in der unser javac.exe Compiler liegt.
Also z. B. C:\Program Files\Java\java\bin\
(Mit cd Program Files kommen wir in das Verzeichnis \Program Files\ mit cd Java in das Verzeichnis Java, dann mit cd bin in das bin Verzeichnis). Da wir noch kein Programm geschrieben haben, geben wir javac -version ein und lassen uns hierdurch die Version des Compilers anzeigen.
Nach ein paar Sekunden sollte diese Information in Form einer Versionsnummer erscheinen.
Wenn wir ein Verzeichnis zurück gehen (mit cd..) funktioniert das natürlich nicht mehr da wir im falschen Verzeichnis sind. Wenn wir jetzt den unseren Pfad des \bin\ Verzeichnisses in die sogenannte PATH-Variable eingeben, können wir auch aus anderen Verzeichnissen heraus den javac.exe starten.

Diese Variable (Eine Variable ist nichts anderes als ein kleiner variabler Speicherbereich in dem verschiedene Arten von Daten abgelegt werden können) enthält eine Liste von Verzeichnissen in denen das Betriebssystem nach ausführbaren Programmen sucht, wie z.B. den Java Compiler javac.exe. Wenn wir unser \bin\ – Verzeichnis in diese PATH-Variable eintragen, dann können wir aus jedem beliebigem Verzeichnis heraus den Compiler ansprechen. Hierzu gehen wir wie folgt vor:

  1. Unter Windows 10 das Suchfeld (Windowstaste+q) öffnen und Systemumgebungsvariablen eingeben.
  2. Auf Systemumgebungsvariablen bearbeiten klicken.
  3.  Im Dialogfenster auf Umgebungsvariablen... klicken.
  4. Bei Benutzervariablen für USER Path auswählen und auf Bearbeiten klicken.
  5. Auf Neu klicken und den Pfad deines \bin\ Verzeichnisses (z. B. C:\Program Files\Java\java\bin) hinzufügen. Um den exakten Pfad schnell herauszufinden, navigiert ihr am besten im Dateiexplorer euer \bin\ Verzeichnis und klickt auf die Adresse die euch in der Adressleiste angezeigt wird. Die Ansicht wechselt zur klassischen Ansicht und der Pfad ist bereits blau markiert. Jetzt kopiert ihr diesen Pfad und fügt ihn wie beschrieben ein.
  6. Nun alle Dialogfelder mit Ok bestätigen.

Jetzt öffnen wir wieder unsere Konsole und gehen in ein beliebiges Verzeichnis z. B.  C:\Program Files\ und geben dann javac -version ein. Jetzt wird wieder die Versionsnummer des Compilers ausgegeben. Dies sollte nun in jedem beliebigen Verzeichnis funktionieren.

Bevor wir unser erstes Programm mit Namen HalloWelt.java schreiben müssen wir folgendes wissen: Falls unser Programm z.B. unter C:\Users\User\Documents\HalloWelt.java liegt, würden wir zunächst in dieses Verzeichnis wechseln und dann javac HalloWelt.java eingeben (um es zu kompilieren). Sobald das Prompt wieder erscheint, dann java HalloWelt (Ohne die Endung java) um es zu starten.

Wenn die PATH-Variable nicht gesetzt wäre, müssten wir sonst auch noch den Pfad unseres Compilers eingeben, also z.B.  "C:\Program Files\Java\bin\javac" HalloWelt.java.

Generell gilt, wenn wir nicht in dem Verzeichnis sind in dem das Programm liegt das wir kompilieren wollen müssten wir zusätzlich auch noch den Pfadnamen des Programms angeben Also z.B.:
"C:\Program Files\Java\bin\javac" C:\Users\USER\Documents\HalloWelt.java

Wichtig ist natürlich das wir beim java-Befehl IMMER in dem Verzeichnis sind in dem sich unser Programm befindet. Auch müssen Pfadangaben die Leerzeichen enthalten (wie bei Program Files) in Anführungszeichen gesetzt werden. Außerdem muss die Hauptklasse im Code genauso heißen wie der Dateiname.

Als nächstes wollen wir jetzt unser erstes Programm mit Namen „Hallo Welt“ schreiben.